Was ist Mantrailing?
Mantrailing wurde ursprünglich hauptsächlich Polizeihunden und Rettungshunden beigebracht. Bei der
Polizei und dem Rettungsdienst machte man sich die ausgezeichnete Hundenase zunutze, wenn vermisste
oder verschüttete Personen aufgespürt werden mussten. Die Arbeit von Polizei und Rettungsdienst konnte
durch Mantrailing und den Einsatz einer Polizei- oder Rettungshundestaffel erheblich vereinfacht werden.
Denn: Personenspürhunde, die auch als Mantrailer bezeichnet werden, können eine Geruchsspur noch
Stunden später erschnüffeln und den Weg nachvollziehen, den ein Mensch gegangen ist. In puncto
Nasenarbeit sind Hunde kaum zu übertreffen.
Mittlerweile wird der hervorragende Geruchssinn der Hunde aber nicht mehr nur bei Polizeieinsätzen und
Rettungseinsätzen genutzt. Auch Familienhunde können Mantrailing lernen, um eine sinnvolle
Beschäftigung zu erhalten und ihre feinen Nasen einzusetzen. Beim Mantrailing-Training bringst Du
Deinem Hund spielerisch bei, die Witterung aufzunehmen und eine Fährte zu verfolgen. Da Du als
Hundehalter den Schwierigkeitsgrad des Mantrailing-Trainings individuell auf die Anforderungen Deines
Hundes abstimmen kannst, eignet sich diese Hundesportart für beinahe jeden Hund gut.
Wodurch unterscheiden sich Mantrailing und Fährtensuche?
Die Fährtensuche lässt sich eher dem hundesportlichen Bereich zuordnen als das Mantrailing. Aber auch
letzteres gilt mittlerweile als Hundesport für die Freizeit. Zwischen beiden Aktivitäten gibt es aber
Unterschiede:
Bei der Fährtensuche sucht der Hund nach einer mechanischen Spur, die durch Bodenverletzungen durch
den Fährtenleger verursacht wurden.
Beim Mantrailing verfolgt der Vierbeiner hingegen auf Kommando die reale Spur eines Menschen, was
noch einmal deutlich schwieriger ist.
Beim Mantrailing muss sich Dein Hund gut konzentrieren und darf sich nicht so leicht ablenken lassen.
Wie arbeitet ein Mantrailer-Hund?
Mantrailer haben nur den Geruch der gesuchten Person als Orientierung zur Verfügung. Dabei sind Hunde
durchaus in der Lage, den individuellen Geruch eines Menschen zu erschnüffeln – den sogenannten
Individualgeruch. Dieser Geruch kann weder überdeckt noch abgewaschen werden und ist absolut einzigartig
wie Dein Fingerabdruck. Er setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
durch die 40.000 Hautzellen und Hautschuppen, die wir täglich verlieren – insgesamt etwa 16 Gramm am
Tag
durch die verbrauchte Atemluft, die wir ausscheiden
durch Gase wie Ammoniak, Kohlendioxid, Wasserstoff, Phenol, Fettsäuren und Methan, die wir absondern,
wenn abgestoßene Zellen zersetzt werden
durch die 500 bis 1000 Milliliter Wasser, die wir über Haut, Schleimhäute und Atmung abgeben
durch Stoffwechselprodukte
durch Ausscheidungen über den Verdauungstrakt
Auch die Umgebung, die Nahrung und die Lebensumstände spielen für den Individualgeruch einer Person
eine Rolle. Ein Hund kann die Geruchspartikel so eindeutig erkennen und zuordnen wie die Polizei einen
Fingerabdruck. Genau deshalb gelingt es Hunden, die zahlreichen Gerüche ihrer Umgebung exakt zu
unterscheiden. Die richtigen Profis in puncto Mantrailing schaffen es sogar, neue und alte Spuren zu
erkennen. Sie werden darauf trainiert, ausschließlich neusten Fährten zu folgen.